Wasserkrieg

Der Kampf um das durch Talsperren kontrollierte Ruhrwasser begann im September 1937, als britische Militärs im Londoner Luftfahrtministerium darüber nachdachten, diese Talsperren zu sprengen und damit die deutsche Rüstungsindustrie eines Großteils ihrer Wasservorräte zu berauben, die Wasserstraßen als verbindende Verkehrswege zu zerstören und gleichzeitig auch noch die Wasserkraftwerke trockenzulegen. Der Engländer Barnes Wallis entwickelte zu diesem Zweck eine spezielle "Rollbombe", die schon vor ihrem Abwurf aus tieffliegenden Bombern in Rotation versetzt wurde, nach dem Aufprall über das Wasser und damit über die aufgespannten Torpedonetze sprang, an der Staumauer schließlich nach unten sank und dann erst in 9,1 Metern Tiefe explodierte. So kam es schließlich zur Aufstellung der 617. Bomberstaffel unter Wing Commander Guy Gibson. In der Nacht vom 16. auf den 17. Mai 1943 gelang es dieser Staffel, im Rahmen der "Operation Chastise" die Sperrmauern von Möhne und Eder zu zerstören. Der Sorpedamm hingegen widerstand dem nächtlichen Bombardement. Die Wassermassen forderten in dieser Nacht über 1400 Menschenleben, dutzende von Straßen- und Eisenbahnbrücken wurden weggerissen, hunderte Gebäude zerstört und Wasser- und Kraftwerke außer Betrieb gesetzt. Helmuth Euler stützt sich in seinem hier vorliegenden Buch zum Thema Talsperrenangriffe auf in jüngster Zeit freigegebene offizielle Dokumente internationaler Archive sowie auf die Aussagen weiterer Zeitzeugen. Über 350 äußerst seltene Fotos und Dokumente zeigen das ganze Ausmaß der Möhne- und Ederkatastrophen und ihrer dramatischen Folgen.